Bei uns an der Anne-Frank-Schule fand im Vorfeld der Bundestagswahl die Juniorwahl statt. Dabei handelt es sich um das größte Schulprojekt zur politischen Bildung in Deutschland. Lernende und ihre Lehrkräfte werden seitens des Vereins Kumulus dabei unterstützt, eine realitätsgetreue Wahlsimulation zu organisieren und durchzuführen. Hier geht es zu mehr Informationen und den Ergebnissen.
Zunächst bereiteten sich die Lernenden im Unterricht intensiv auf die Juniorwahl vor, beschäftigten sich etwa mit Demokratie als Staatsform, dem Ablauf und der Funktion von Wahlen oder dem deutschen Parteiensystem. Dann folgte der Wahlakt, den die Jugendlichen mit Unterstützung ihrer Lehrkräfte selbst vorbereiteten: Sie bildeten einen Wahlvorstand, führten ein Wählerverzeichnis und erhielten Wahlbenachrichtigungen. Sie gaben schließlich im eigens aufgebauten Wahllokal ihre Erst- und Zweitstimme auf dem Wahlzettel ab.
„Die Juniorwahl bereitet unsere Schülerinnen und Schüler auf den Gang ins echte Wahllokal vor und zeigt ihnen, dass ihre Stimme in einer Demokratie wichtig ist“, so Lehrerin Heike Schwanz. Sie hatte die Juniorwahl gemeinsam mit ihren Kolleginnen Laura Nolte, Katja Müller und Nicole Meingast von der Fachschaft Gesellschaftslehre an der Anne-Frank-Schule in Eschwege koordiniert und begleitet, „Politische Bildung ist heute wichtiger denn je und deshalb sind wir auch sehr stolz, dass viele Schülerinnen und Schüler ihre Stimme abgegeben haben“, so Heike Schwanz, „es erschien vielen Jugendlichen in diesem Jahr besonders wichtig, bei der Juniorwahl dabei zu sein und auch die Lehrkräfte waren sehr engagiert, wenn es im Unterricht um die inhaltliche Vorbereitung ging.“
Das bestätigt auch die neue Schulsprecherin Alexandra Maurer: „Für uns erschien die Teilnahme an der Wahl in diesem Jahr besonders bedeutsam, da es in der Folge einen neuen Bundeskanzler geben wird. Dieser wird die Politik der kommenden Jahre entscheidend prägen. Und diese Jahre sind für unsere Generationen von besonderer Bedeutung, wenn es um die Gestaltung unserer Zukunft geht. Gerade das Thema Klimaschutz und wie die verschiedenen Parteien sich hier positionieren, hat viele Schülerinnen und Schüler interessiert.“ Insgesamt haben 399 Lernende ihre Erst- und Zweitstimme abgegeben. Die SPD erhielt mit 33,6 Prozent den größten Anteil der Zweitstimmen, gefolgt von der CDU mit 20,8 Prozent. Die FDP kam auf 12,1 Prozent, die Grünen auf 11,8 Prozent. Keine weitere Partei erhielt über 5 Prozent der Stimmen. Bei den Erststimmen setzte sich Michael Roth von der SPD mit 141 durch, Wilhelm Gebhard von der CDU kam auf 114 Stimmen. Jorias Bach von der FDP kam auf 35 Stimmen, die Kandidatin der Grünen, Awet Tesfaiesus, erhielt 31 Stimmen. Alle anderen Kandidaten und Kandidaten lagen jeweils deutlich unter 30 Stimmen.